Allergologie / Allergien
Immer mehr Menschen leiden an Allergien. Es handelt sich um überschießende Reaktionen des Immunsystems auf eigentlich harmlose Stoffe. Hausstaubmilben, Pollen, aber auch Nahrungsmittel können Auslöser sein.
Es gibt unterschiedliche Symptome, die bei Allergikern auftreten können.
Am häufigsten ist die Allergie von Soforttyp (Typ I), bei der durch eine Bindung von Allergenen an Antikörper Histamin und andere entzündungsauslösende Botenstoffe ausgeschüttet werden. Zum Typ I gehören u. a. Heuschnupfen, allergisches Asthma und die Nesselsucht. Kontaktallergien sind Allergien vom verzögerten Typ (Typ IV), hier kommt es 12 - 72 Stunden nach Kontakt mit dem Allergen zu Entzündungsreaktionen. Die anderen Formen sind in der Dermatologie deutlich seltener.
Allergien vom Soforttyp können mit Hilfe eines Pricktest untersucht werden. Hierbei werden die häufigsten Allergene auf den Unterarm appliziert und mittels Lanzette in die Haut eingebracht. Nach 20 Minuten kann man direkt eine mögliche Reaktion ablesen. Im Blut bestimmt man sogenannte spezifische IgE-Antikörper, die auch Hinweise auf Sensibilisierungen geben können.
Kontaktallergien (verzögerte Reaktion) weist man mit Hilfe eines Epikutantests nach. Hierbei werden verschieden Substanzen auf den Rücken appliziert und 24 bis 48 Stunden belassen und nach 48 und 72 Stunden abgelesen.
Bei Insektengiftallergien kann man je nach abgelaufener Reaktion möglicherweise zunächst nur im Blut testen. Weitere Testungen und Provokationen müssen ggf. unter stationären Bedingungen erfolgen. Nahrungsmittelprovokationen finden meist ebenso unter stationären Bedingungen statt.
Von den echten Nahrungsmittelallergien, die häufig bei Kindern auftreten, sind sogenannte Pseudoallergien oder Nicht-IgE-vermittelte Reaktionen abzugrenzen. Diese sind häufig schwierig nachzuweisen und manchmal nur durch bestimmte Kombinationsketten auslösbar.
Im Gegensatz zur Allergie werden die Symptome bei Intoleranzen und Unverträglichkeiten dosisabhängig ausgelöst, ohne dass eine vorhergehende Sensibilisierung notwendig ist.
Was versteht man unter Histaminintoleranz?
Intoleranzen sind keine Allergien. Bei einer angeborenen oder erworbenen Histaminintoleranz ist die Aktivität des Enzyms Diaminooxidase (DAO) gestört, das für den Histaminabbau zuständig ist. Histamine bildet der Körper zum Beispiel selbst bei Stressbelastung, außerdem sind sie Bestandteil verschiedenster Lebensmittel. Eine Ursache für die Abbaustörung könnte eine Entzündung der Darmschleimhaut sein, da das Enzym von den Zellen, die den Darmkanal auskleiden (Enterozyten), gebildet wird.
Die Aktivität der Diaminooxidase kann im Blut bestimmt werden.